Die 10 häufigsten Barrieren – und wie du sie erkennst
Digitale Barrierefreiheit ist notwendig und oft schneller umsetzbar als gedacht. In diesem Beitrag zeigen wir die 10 häufigste Barrieren der digitalen Barrierefreiheit und geben Tipps, wie du sie schnell erkennst.
Digitale Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Denn auch heute noch stoßen viele Nutzer im Web auf Hindernisse, die ihnen den Zugang erschweren oder ganz verwehren. Das betrifft nicht nur Menschen mit Behinderungen – auch ältere Nutzer oder Menschen mit temporären Einschränkungen profitieren von einem barrierefreien Web.
Mit unserer Checkliste zur barrierefreien Website prüfst du die wesentlichen Punkte Schritt für Schritt.
1. Fehlende Alternativtexte bei Bildern
Ohne Alt-Texte bleibt der Informationsgehalt eines Bildes für viele Nutzer unsichtbar – Screenreader können dann nur „Grafik“ melden. Alt-Texte ersetzen das Bild in Worten und erklären kurz Zweck oder Inhalt. So verstehen alle, was gezeigt werden soll, auch wenn das Bild nicht wahrgenommen werden kann.
Erkennen: Prüfe deine Website mit einem Screenreader oder schaue im Quelltext nach, ob Bilder ein alt-Attribut haben.
2. Unklare oder nicht klickbare Links
Linktexte wie „Hier klicken“ sagen nichts über das Ziel – aus dem Kontext gerissen sind sie unbrauchbar. Außerdem sind pseudo-klickbare Elemente (z. B. ein div ohne Link/Button) per Tastatur oft nicht erreichbar. Aussagekräftige, echte Links führen Nutzer sicher durch die Seite.
Erkennen: Navigiere deine Seite nur per Tastatur und höre dir die Linktexte mit einem Screenreader an

Geltungsbereich:
Gilt für alle Unternehmen, die mehr als 9 Beschäftigte haben oder deren Jahresumsatz 2 Millionen Euro übersteigt.
ONLINE -INTERAKTIONEN:
Webseiten, Plattformen, und Apps für den Austausch mit Kunden
3. Schlechte Farbkontraste
Zu wenig Kontrast zwischen Text/Icons und Hintergrund macht Inhalte anstrengend oder unmöglich zu lesen. Das betrifft nicht nur Menschen mit Sehschwächen, sondern auch alle auf mobilen Displays oder in heller Umgebung. Kontraste sollten daher gemessen und nicht „nach Gefühl“ gewählt werden.
Erkennen: Nutze Kontrast-Checker-Tools (z. B. nach WCAG-Standards).
4. Keine Tastaturnavigation
Wenn Bedienelemente nur mit der Maus funktionieren, bleiben viele Nutzer außen vor. Barrierefreie Seiten lassen sich vollständig per Tastatur steuern, mit sinnvoller Tab-Reihenfolge und gut sichtbarem Fokus. So ist jede Funktion erreichbar – auch in Dialogen, Menüs und Formularen.
Erkennen: Teste deine Seite, indem du nur mit Tab/Enter navigierst.
5. Videos ohne Untertitel
Ohne Untertitel sind gesprochene Inhalte für Menschen mit Hörbeeinträchtigung nicht zugänglich. Untertitel helfen außerdem allen, die Videos in lauter Umgebung oder ohne Ton ansehen. Sie sollten Gesprochenes und relevante Geräusche knapp und korrekt wiedergeben.
Erkennen: Prüfe deine Videoinhalte – sind Untertitel oder Transkripte vorhanden?
6. Formulare ohne Labels
Fehlen zugeordnete Labels, ist unklar, wofür ein Eingabefeld steht – für Screenreader bleibt es „Namenlos“. Labels schaffen Orientierung, erleichtern das Ausfüllen und verbessern Fehlermeldungen. So werden Formulare verständlich und zügig bedienbar.
Erkennen: Teste Formulare mit Screenreader oder schaue im Quelltext nach label-Elementen.
7. Komplizierte Sprache
Fachjargon, Schachtelsätze und Abkürzungen erschweren das Verständnis – selbst für geübte Leser. Klare, kurze Sätze und bekannte Wörter öffnen Inhalte für mehr Menschen. Verständliche Sprache ist ein zentraler Teil digitaler Barrierefreiheit.
Erkennen: Lies deine Inhalte laut vor. Wenn du selbst ins Stolpern kommst, ist der Text zu kompliziert.
8. PDF-Dokumente ohne Struktur
Viele PDFs sind nur „flache“ Seitenbilder ohne Tags und definierte Lesereihenfolge. Screenreader können solche Dokumente kaum sinnvoll vorlesen. Getaggte PDFs mit sauberer Struktur, Sprache und Alt-Texten machen Inhalte erst wirklich zugänglich.
Erkennen: Öffne das PDF mit einem Screenreader oder prüfe, ob es Tags im Dokument gibt.
9. Fehlende Skalierbarkeit
Wer nicht zoomen kann oder wessen Layout bei 200 % zerfällt, schließt Menschen mit Sehschwächen aus. Inhalte müssen sich flexibel anpassen, ohne dass etwas überlappt, abgeschnitten wird oder unbedienbar wird. Responsives Design gilt auch für größere Vergrößerungen.
Erkennen: Zoome die Ansicht im Browser auf 200 %. Bleibt die Seite nutzbar?
10. Keine Barrierefreiheitserklärung
Ohne Erklärung fehlt die transparente Auskunft, wie zugänglich ein Angebot ist und wo es noch Hürden gibt. Für Anbieter im Anwendungsbereich von BFSG/BITV ist eine solche Erklärung verpflichtend. Sie zeigt den aktuellen Stand, Kontaktwege für Feedback und geplante Verbesserungen.
Erkennen: Überprüfe, ob deine Website eine gut auffindbare Erklärung hat, die transparent darstellt, was barrierefrei ist – und was noch nicht.
Tipp: Mit unseren Lösungen wird die Umsetzung noch einfacher:
- BarriGo.Policy nimmt dir die Erstellung der gesetzlich geforderten Barrierefreiheitserklärung ab – verständlich, transparent und ohne aufwendige Eigenarbeit. Damit hast du den letzten wichtigen Punkt auf der Liste direkt gelöst. – Zur Lösung
- BarriGo.Live Inspect erkennt Barrieren direkt auf deiner Website und zeigt dir in Echtzeit, wo Optimierungsbedarf besteht. So kannst du Schritt für Schritt nachbessern, bevor Probleme entstehen. – Zur Lösung
So stellst du sicher, dass wirklich alle Nutzer Zugang zu deinen Inhalten haben – und dass du die Anforderungen an digitale Barrierefreiheit praktisch, effizient und ohne Umwege erfüllst.